Ganz egal, ob du Yoga erst vor kurzem neu für dich entdeckt hast, oder ob du schon ein alter Yoga-Hase bist und das Gefühl hast, nichts geht mehr voran, irgendwann sind wir alle mal an einem Punkt angelangt, an dem wir uns fragen „Wie kann ich schnell Fortschritte machen?“.
Und auch genau damit startet schon mein erster und vielleicht wichtigster Tipp für dich!
1. Geduld ist eine Tugend!
Richtig gelesen, Geduld ist gefragt. Bevor du jetzt jedoch enttäuscht weg klickst, weil du vielleicht denkst, schnelle Fortschritte und Geduld, das passt doch nicht zusammen, lasse dir einfach mal Folgendes durch den Kopf gehen. Stell dir ein Kind vor, das Laufen lernt. Wenn du das schonmal beobachtet hast, dann dürfte dir aufgefallen sein, dass das Kind immer wieder aufsteht und immer wieder von vorne beginnt. Zwischendurch wird gegessen, geschlafen, gespielt, gekuschelt und dann wieder versucht zu laufen. Wir alle hätten niemals gelernt, aufrecht zu gehen, hätten wir nicht immer wieder die Geduld gehabt, es nochmal zu versuchen. Gepaart mit zwei weiteren Tugenden, nämlich Demut und Fleiß ist das DER Erfolgsgarant schlechthin.
Wie lässt sich das auf die eigene Yogapraxis übertragen?
Als Yogalehrerin stelle ich immer wieder fest, dass Schüler*innen, die unbedingt schnelle Fortschritte machen möchten, oftmals nicht lange genug am Ball bleiben. Sie möchten eventuell die Dehnbarkeit ihrer Beinrückseiten verbessern, geben dann aber auf, wenn sie nach 2 Wochen beharrlichen Übens immer noch nicht in der sitzenden Vorwärtsbeuge mit dem Gesicht gemütlich auf den Schienbeinen chillen können. Vielleicht hätte es eine oder zwei oder auch 4 Wochen später geklappt. Stelle dir nochmal das Kind vor, das gerade Laufen lernt. Irgendwann klappt es einfach und der Zeitpunkt ist völlig unvorhersehbar. Also, am Ball bleiben!
2. Yoga ist keine Challenge!
Wenn du bei Instagram und Co. nach Yogaposen suchst, dann wirst du schnell in den Bann der Perfektion gezogen. Hochglanzbilder in traumhafter Kulisse mit Yogi*nis in den unvorstellbarsten Posen, die dazu noch das neueste Must-Have-Yoga-Outfit tragen, lassen unsere Herzen schnell höher schlagen, ABER, bitte sieh das nur als Inspiration! Schnell stellen wir nämlich fest, dass die Umsetzung im echten Leben anders aussieht und sind demotiviert. Schaue deswegen erst, wo du stehst, was für dich passt und setze dir realistische Ziele, deren Erreichung dir in erster Linie Spaß macht. Nicht jeder*r muss den einhändigen Handstand beherrschen. 😉
3. Finde deine Asanas
Das Erlernen des einhändigen Handstands ist zugegebenermaßen eine Verlockung, aber noch lange nicht für jede*n das Richtige. Wenn du herausfinden möchtest, welche Asanas zu dir passen, dann beschäftige dich doch mal mit den Wirkungen der Asanas. Ich weiß, das heißt natürlich, dass du dich auch etwas mit der Theorie beschäftigen musst, aber auf diesem Weg kannst du eine Menge lernen, das dir hilft herauszufinden, was zu dir passt. Die Auswahl ist groß genug. Laut der alten Yogaschriften hat Shiva 8.400.000 Asanas gelehrt (für alle, die jetzt irritiert von den ganzen Nullen sind, es sind 8 Millionen und Vierhunderttausend Asanas). Das klingt vielleicht etwas abgedreht und wie genau diese Zahl zu deuten ist, ist auch unklar. Wenn wir uns aber auf die 84 Hauptasanas im Hatha Yoga, so wie es auch schon in der Hatha Yoga Pradipika erwähnt ist beschränken, haben wir immer noch eine riesige Auswahl. Nehmen wir als Beispiel mal Bhujangasana, die Kobra. Diese Asana ist eine klassische Rückbeuge, die die Rückenmuskulatur stärkt, die Atmung vertieft, die Verdauungsorgane aktiviert, Brust- und Halsmuskeln dehnt und neben den körperlichen Wirkungen auch noch ein Gefühl von Freiheit verleiht, Offenheit, Herzöffnung, Mut, Freude und Selbstbewusstsein mit sich bringt. Wenn du dich beim Lesen vielleicht sofort angesprochen fühlst, könnte das eine Asana sein, der du dich vielleicht intensiver widmen solltest. Vielleicht machst du dann schneller Fortschritte, als wenn du z. B. auf Biegen und Brechen den Spagat übst.
4. Suche dir professionelle Unterstützung
Mach es nicht alleine! Ja, man kann bei jeder Asana so viel falsch machen. Verdrehte oder gestauchte Wirbel, überforderte Handgelenke, überdehnte Muskeln und Bänder, das alles lässt sich vermeiden. Eine erfahrene Yogalehrerin / ein erfahrener Yogalehrer wird dir die für dich exakte Ausführung der Asanas zeigen und dir Tipps und Tricks zeigen, die für dich ganz individuell passen. Ich halte es für ziemlich gefährlich alleine nur mit Anleitungen aus dem Internet zu üben. Jeder Mensch hat einen individuellen Körperbau, unterschiedliche Proportionen, unterschiedlich stark ausgebildete Muskeln und unterschiedlich vorgedehnte Sehnen und Bänder. Von eventuellen Vorerkrankungen oder zurückliegenden Unfällen möchte ich erst garnicht anfangen. Es gibt so viel zu beachten, was man als Laie nicht wissen kann und genau soviel kann man auch falsch machen. Da es auch Schäden gibt, die irreversibel sind, ist mein Rat an dieser Stelle: Gehe in ein Yogastudio oder suche dir einen Personal-Coach (das ist auch online möglich) und lasse dich professionell anleiten.
5. Üben, üben, üben
Das heißt nicht dass du über deine Grenzen gehen sollst, ganz wichtig! Aber du solltest schon täglich oder zumindest jeden zweiten Tag üben. Dazu nutze Yoga auch im Alltag. Wenn es also dein Ziel ist eine herausfordernde Asana im einbeinigen Stand zu erlernen, dann baue in deinem Alltag, wann immer du kannst, Gleichgewichtsübungen ein. So kannst du z. B. wenn du auf den Bus wartest auch auf einem Bein stehen, das geht auch unauffällig. Oder wenn du die sitzende Vorwärtsbeuge aus dem Spagat heraus erlernen möchtest, dann geh doch einfach beim Zähneputzen in die tiefe Hocke um deine Oberschenkel-Innenseiten zu dehnen. Nach einiger Zeit wird es völlig normal für dich, Yoga im Alltag zu praktizieren und du übst effektiv mehr, als du würdest, wenn du dir z. B. immer gleich eine 60-Minuten-Einheit auf die Agenda schreibst.
Ich kann dich unterstützen!
Wenn du deine Yoga-Ziele neu definieren und auch erreichen möchtest, dann vereinbare gerne ein kostenloses 15-minütiges Erstgespräch per Zoom oder Skype mit mir.
Hier kommst du direkt zum Kontaktformular, ich werde mich umgehend bei dir melden.
Zusammen bringen wir deine Yoga-Praxis auf das nächste Level!
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